Prof. Dr. A. A.
BISPO
ANAIS
ESTUDOS CULTURAIS & MUSICOLOGIA
BRASIL-EUROPA
Deutschland/Brasilien
Brasilien/Deutschland
Musik- und Kulturwissenschaft
STUDIENPROGRAMM: BEZIEHUNGEN UND INTERAKTIONEN
BEGINN: 1968
AKADEMIE BRASIL-EUROPA/ISMPS
Deutschland/Brasilien und Brasilien/Deutschland sind Beziehungen, Verbindungen und Interaktionen zwischen zwei Kulturkontexten, die in Studien und Initiativen der Akademie Brasil-Europa (ABE) und des Instituts für Studien zur Musikkultur der portugiesischen Sprachraumes ( ISMPS) mit besonderer Aufmerksamkeit berücksichtigt werden.
Die Beschäftigung und Auseinandersetzung mit diesen Beziehungen, sowohl von deutscher als auch von brasilianischer Seite, ist nicht neu. Vertreter unterschiedlichster Wissens- und Kunstbereiche, Politiker und Idealisten sowie internationale, nationale und regionale Institutionen widmeten sich den Beziehungen zwischen Deutschland und Brasilien aus den unterschiedlichsten Aspekten. Sie führten und führen Veranstaltungen mit dem Ziel durch, Wissen zu verbreiten, kulturelle und künstlerische Aktivitäten zu fördern und zur Völkerverständigung beizutragen. Der akademische Austausch zwischen Deutschland und Brasilien hat eine lange Geschichte. Es gibt umfangreiche Literatur zu diesem Thema, sowohl auf Portugiesisch als auch auf Deutsch.
Die Untersuchung dieser Beziehungen im Rahmen der Arbeiten der ABE und des ISMPS fügt sich jedoch in einen bestimmten Kontext ein und ist in Prozesse eingeschrieben, die in ihren Ursprüngen und Ansätzen, die sich im Laufe der Jahrzehnte entwickelt haben, berücksichtigt werden müssen.
Ihre Anfänge reichen bis in die 1960er Jahre zurück. Sie nahmen ihren Anfang mit Überlegungen im Rahmen einer Erneuerungsbewegung in den Kultur- und Musikstudien, die in São Paulo begann und zu Forschungen, Konferenzen, Kursen und Konzerten führte.
Charakteristisch für diese Bewegung war eine andere Auffassung von Kulturdiffusion. Dabei wurde nicht Kulturdiffusion in dem Sinne verstanden, wie sie sich bei Initiativen zur Verbreitung von Kenntnissen und Werken, zur Volkserziehung etwa durch Chorbewegungen und Volkskonzerten äußerte. Die Neue Diffusion bestand darin, eine andere Denkweise zu verbreiten. Dabei ging und geht es um die Überwindung von Denk- und Vorgehensweisen in Kompartimenten, von Kategorisierungen von Studienobjekten, um die Lenkung der Aufmerksamkeit auf Prozesse und deren Wechselwirkungen, auf die Durchlässigkeit von Abgrenzungen und Trennungen.
Diese Orientierung hat Folgen für Kulturstudien zu Deutschen in Brasilien und Brasilianern in Deutschland und vor allem für Fragen der Aus- und Einwanderung. Insbesondere empirische Studien, etwa zur Folklore, die jahrzehntelang von nationalistischen Ansichten und Vorstellungen geprägt waren, wurden und werden damit aus neuen Perspektiven durchgeführt.
Die Orientierung an Prozessen war und ist Leitprinzip der Studien und Überlegungen. Nicht nur die deutsche Einwanderung nach Brasilien, die Kolonisierung und die Rolle der Deutschen im Kultur- und Musikleben Städte werden durch ihre Einschreibung in Prozesse studiert. Diese Ansatz der Foschung führt vor allem zur Überprüfung von Vorstellungen und Ausdrucksformen des Nationalen und des Nationalismus, was in deren Kontextualisierungen in Deutschland und Brasilien seitdem im Mittelpunkt von Debatten steht.
Dieser Studien wurden durch die enge Beteiligung von Akademikern der Rechtsfakultät der Universität São Paulo an einer Bewegung zur Erneuerung von Kultur- und Musikstudien geprägt. Diese Bewegung wurde 1968 als Gesellschaft Nova Difusão als Trägerin eines Zentrums für Forschungen in Musikwissenschaft institutionalisiert. Diese Teilnahme von Akademikern an der Bewegung richtete die Aufmerksamkeit auf die alte Akademie für Rechtswissenschaft von São Paulo, die gleichzeitig mit der von Recife als erste Fakultät in Brasilien gegründet worden war. Dabei wurden die Rolle, die die deutsche Philosophie und die Rezeption intellektueller und kulturpolitischer Strömungen in der Lehre und bei der Studentenschaft spielte, sowie deren Folgen für die politische Entwicklung und für das Kultur-und Musikleben von Brasilien Ziel der Aufmerksamkeit. Ausgangspunkt der Studien war Julius Frank (1808-1841), ein Teilnehmer des erfolglosen Angriffs auf die Frankfurter Hauptwache im Jahr1833, der nach Brasilien floh, Professor an der Akademie wurde und die Burschenschaft – Bucha – begründete.
Der Beginn der Überlegungen 1968 wurde symbolisch durch den Besuch seines Denkmals/Grabes an der juristischen Fakultät von São Paulo markiert. Erwägungen über die Rolle des Denkens deutscher Studentenverbindungen mit ihren nationalen und liberalen Einstellungen und Praktiken bestimmen seitdem die Studien, gedacht wurde vor allem deren Folgen, u.a. in der Bewegung, die1889 zur Ausrufung der Republik führte. Der Schwerpunkt lag auf der Rezeption deutscher Denkströmungen und Kulturvorstellungen auf das Musikleben in der Stadt São Paulo sowie auf die Arbeit von Komponisten und Professoren mit nationaler und republikanischer Gesinnung, insbesondere des Nationalen Musikinstituts in Rio de Janeiro.
Diese Studien wurden auf Hochschulebene in Kursen für Musikgeschichte und Ethnomusikologie am Instituto Musical de São Paulo fortgesetzt und führten 1972/73 zu Kolloquien in Sergipe und Recife, bei denen das Denken und Werke von Intellektuellen wie Silvio Romero (1851-1914) und Tobias Barreto (1830-1889) sowie in ihren Auseinandersetzungen mit dem portugiesischen Intelektuellen, Forscher und Poilitiker Teófilo Braga (1843-1924) berücksichtigt wurden. Diese Studien der sogenannten Schule von Recife wurden 1980 bei den Vorbereitungen zur Gründung der Brasilianischen Gesellschaft für Musikwissenschaft fortgesetzt.
Die Kulturstudien der deutsch-brasilianischen Beziehungen beschränkten sich nicht nur auf diese Entwicklungen und Fragenkomplexe. Die vielfältigen Faktoren und Kontexte der deutschen und österreichischen Einwanderung nach Brasilien wurden in Studien zur ersten Ankunft deutscher Siedler in São Paulo und anderen Regionen Brasiliens, in Espírito Santo und insbesondere im Süden des Landes, behandelt. Die erste Studienreise in die deutschen Kolonialgebiete Santa Catarina und Rio Grande do Sul fand 1973/74 statt. Weitere wurden in den folgenden Jahrzehnten unternommen.
Unter den Schwerpunkten der Studien stechen diejenigen hervor, die sich auf den Wagnerismus und seine Verbreitung in Brasilien beziehen. Eines der Hauptanliegen war stets der Untersuchung des Nationalsozialismus und der NS-Zeit der 1930er und 40er Jahre, ihre Implikationen in den iberoamerikanischen und lusophonen Studien sowie ihre Ausweitungen und Folgen in deutschen und österreichischen Gemeinschaften und Institutionen, in Gesangsvereinen und im Repertoire, im Unterricht und bei Konzerten in Brasilien.
Zu den wichtigsten Momenten der Studien und Initiaven des Studienprogramms Deutschland/Brasilien-Brasilien/Deutschland gehörten das Deutschland-Brasilien-Musikforum, das 1982 in Deutschland stattfand, sowie der Internationale Kongress für euro-brasilianische Studien im Jahr 2002, der in Städten mit kolonialer Vergangenheit in Rio Grande do Sul veranstaltet wurde.
Aspekte
(Texte in portugiesischer Sprache)
Estudos culturais euro-brasileiros relacionados com a Alemanha
Deutsch-Brasilianische Gesellschaft nos estudos Brasil-Europa
Embaixada do Brasil na Alemanha nos estudos Alemanha-Brasil
Ministério do Exterior da Alemanha nos estudos Brasil-Europa
O Rio São Francisco na Alemanha do século XIX e o livro comércio
Abertura do Amazonas na sua recepção na Alemanha do século XIX
Alemanha/Turquia e as relações Alemanha/Brasil
Instituto Iberoamericano de Berlim nos estudos Brasil-Europa
Mosteiro de Maria Laach nas relações Alemanha/Brasil
América Latina entre a Alemanha e os EUA nos anos 30
Inter-Nationes Bonn nos estudos Brasil-Europa
Alemanidade - Aventuras em Blumenau na literatura juvenil na Alemanha. Hans von Hayek
O Nacional e o nacionalismo italiano em elos com a Europa de língua alemã
Memória, imagens do passado e consciência histórica nos estudos Alemanha-Brasil/Brasil-Alemanha
Maura Moreira: 50 anos de vida na Alemanha - O Canto da Terra
Fundação K. Adenauer - apoio à participação brasileira em simpósio na Alemanha em 1989
Brasil-Alemanha: Educação e Ciência
Nacional e nacionalismo - arte, guerra e esporte.Vêneto-Brasil, Áustria e Alemanha: 1866-1936-2016
Projeto Âmbar. O Báltico e as relações Alemanha/Brasil.
Uma aproximação: Teses apresentadas a partir do ano 2000
Estudos culturais nas relações Alemanha-Brasil: situação e projetos
Os Kasseler Musiktage nos estudos Brasil-Europa
Mundo de Língua Alemã - Mundo de Língua Portuguesa
Universidade de Colonia nos estudos Brasil-Europa
Lüneburg nos estudos Brasil/Europa
Música e Weltanschauung em Arthur Itiberê de Lemos (1901-1967)
Missio de Aachen nos estudos Brasil-Europa
Fritz Krause. Expedição ao Araguaia de Leipzig
Fórum de Música de Leichlingen
Egmont Zechlin (1896-1992) e a história dos Descobrimentos
Escola Superior de Música de Hannover nos estudos Brasil-Europa
Luise Ey e Carolina de Michaelis. Instituto Alemão de Coimbra e Bernhard Schädel
Universidade Nova de Lisba e os estudos Brasil-Europa
Apoios do ADVENIAT aos estudos Brasil-Europa
Hamburgo como portão para o mundo. Justificativa para ser centro de estudos luso-brasileiros
Universidade Livre de Berlim nos trabalhos Brasil-Europa
Georg Heinrich Graf von Langsdorff (1774-1852)
Comunidades de língua alemã nos países do Cone Sul
Do caráter do teuto-brasileiro à luz da recepção européia de Canaã de Graça Aranha (1868-1931)
Purus na ligação do Peru ao Atlântico na sua recepção na Alemanha
Imigrantes alemães e música no Brasil
"Comunhão de vivências" e alemães na história do turismo cultural no Brasil
Museu de História Diplomática do Itamaraty e estudos Brasil-Europa
Minorias e Educação em situações de pluralidade étnica e cultural - Brasil e Romênia
O Brasil e o problema da imigração alemã em Ernst Moritz Arndt
A mulher e o movimento feminino nas suas inserções em correntes nacionalistas e colonialistas
Instituto Interamericano de Musicologia e os estudos Brasil-Europa
Pontificio Istituto di Musica Sacra (Roma) e os estudos Brasil-Europa
Consulado do Brasil no Reno do Norte/Vestfália e os estudos Brasil-Europa
Hans von Hattorf (Bielefeld). Montenegro, Turquia e Brasil
Semana Alemã-Brasileira da Escola de Música de Leichlingen de 1982
Aclimatação do europeu nos trópicos e os Pomeranos no Brasil. Ernst Wagemann (1884-1956)
Karl Alexander Wettstein no Sudoeste da África Alemão (Namíbia) e em Santa Catarina
Museu Richard Wagner e Arquivo Nacional nos estudos Brasil-Europa
Música e Nacionalismo nas suas inserções românticas a partir de Alberto Nepomuceno (1864-1920)
Pesquisa Musical no Brasil. Universidade de Colonia
Espanha, Portugal e América Latina na Musicologia. Universidade de Colonia
Heitor Villa-Lobos. Revisões da Historiografia nacionalista. Universidade de Colonia
Tropicalismo nos estudos musicológicos. Universidade de Colonia
Música do Brasil. Universidade de Colonia
Congresso Internacional Música e Visões. 500 anos do Descobrimento do Brasil. Deutsche Welle
Música e visões de imigrantes alemães no Brasil
Congresso Internacional de Estudos Euro-Brasileiros. Forum Rio Grande do Sul
Volkskunde no Rio Grande do Sul. Post colonialismo, imigração, identidade
Identidade e Heimat na atualidade pós-colonial - Nova Petrópolis
Europa-Brasil no passado e no presente. Colóquio em Petrópolis
Música e diplomacia cultura na América do Sul. Oscar Lorenzo Fernandez
Música de câmara e entendimento entre povos
O ano Villa-Lobos - 1987 - na Alemanha
Pedro II e as Ciências. Academia Brasil-Europa, Colonia
200 anos da abertura dos portos do Brasil. Sessão da Academia Brasil-Europa
Siehe:
Jurafakultäten von São Paulo und Recife. Julius Frank 1808-1841) und die Burschenschaft (1831)